E-Government

Steht für den Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologien in öffentlichen Verwaltungen in Verbindung mit organisatorischen Änderungen und neuen Fähigkeiten des Verwaltungspersonals. Ziel ist es, demokratische Prozesse zu verbessern und die Gestaltung und Durchführung staatlicher Politik zu erleichtern. Der Begriff des E-Government fasst die beiden Begriffe E-Administration und E-Democracy zusammen. Österreichs Informationsportal www.help.gv.at wird oft als Best-Practice-Modell in Europa genannt, weil hier behördenübergreifend Informationen und Unterlagen bereitgestellt werden.

E-Commerce (deutsch: „elektronischer Handel“)

Der Begriff umfasst das Kaufen, Verkaufen und Werben im Internet, aber auch Leistungen im Bereich Kundenservice und Online-Banking fallen darunter.
E-Commerce ist ein schlecht abgrenzbares Phänomen und hat große Auswirkungen auf die Volkswirtschaft, die Beschäftigung und die Qualifikationen. Gewinne werden über die Grenzen hinweg gemacht, es braucht daher steuerpolitisch eine bessere Regelung auf EU-Ebene sowie eine Sicherung der Anteile für die Handelsangestellten. Die Öffnungszeiten und damit Arbeitszeiten der Handelsangestellten rücken immer mehr in den Mittelpunkt um die Diskussion von Wettbewerbsnachteilen gegenüber dem „elektronischen Handel“. Abgrenzen kann sich der stationäre Handel jedoch nur über individuellen Service und persönliche Beratung. Das setzt gut ausgebildetes Personal voraus, welches neben Fach- und Sachkenntnissen auch bei sozialen Kompetenzen punkten kann.
-> Nähere Infos zur AK/GPA-djp/Forba-Studie: Online-Handel

Disruptive Geschäftsmodelle

Verdrängung etablierter Geschäftsmodelle durch neue, digitale Alternativen. Aus einem Nischenprodukt entwickelt sich ein Standard, der die Umstrukturierung und Neuausrichtung einer ganzen Branche zur Folge haben kann. Beispiele hierfür sind Modelle, die physische Aktivitäten vermehrt in das Internet verlagern, wie Online-Shopping-Portale.
Beispiele für disruptive Geschäftsmodelle sind: Wenn Rolls-Royce seine Triebwerke nicht mehr einfach verkauft, sondern die geflogene Stunde verrechnet, oder Caterpillar die beförderte Tonne und Xerox die gedruckte Seite abrechnen. Dies beschreibt auch den Wandel von einfachen Produzenten zu Dienstleistern. Andere Beispiele sind Google und Facebook, welche eine Dienstleistung im Tausch gegen Daten „gratis“ an KundInnen vertreiben und die Kosten einer dritten Person, den Werbenden, in Rechnung stellen. Oder Plattformen, welche Fahrtendienstleistungen oder Hoteldienstleistungen direkt zwischen AnbieterInnen und NutzerInnen vermitteln und damit Intermediäre wie Taxiinnungen, Reisebüros usw. herausfordern.
Disruptive Geschäftsmodelle umgehen oft auch sehr bewusst herkömmliche Regelungssysteme (Recht, Steuern, Abgaben, Marktregulierungen, Qualitätssicherung usw.). Sie eröffnen also den Kampf um Marktanteile, um Arbeitsbeziehungen und gesellschaftliche Regelungen – dieser Kampf ist nicht neu, wird durch die Technik aber neu befeuert.
(-> Verschwommene, intransparente Wertschöpfungsketten)

Digitalisierungsdividende

Durch den Einsatz von Technik in der Industrie und Dienstleistung werden hohe Produktivitätsgewinne erwartet. Diese werden auch als Digitalisierungsdividende bezeichnet. Aus ArbeitnehmerInnensicht gilt es, einen Anteil dieser Profite durch ein angepasstes Steuersystem abzuschöpfen, um sie für die Allgemeinheit nutzbar zu machen. Dies kann durch Investitionen in das Bildungssystem und durch Unterstützung jener Bereiche erfolgen, in denen Arbeit für den Menschen und die Gesellschaft auch in Zukunft geleistet wird.

Digitalisierung (der Arbeitswelt)

Der Begriff Digitalisierung bezeichnet den vermehrten Einsatz digitaler Informations-, Kommunikations- und Steuerungstechnologien (Smartphone, Laptop, Personalinformationssysteme usw.). Die Veränderungen betreffen die Struktur und Organisation von Arbeit und damit die Anforderungen an die Beschäftigten. Der Begriff Digitalisierung, der derzeit einem medialen Hype unterliegt, ist nicht neu. Neu muten allerdings die Breite der möglichen Anwendungen, die Geschwindigkeit der Verbreitung und die damit einhergehenden Veränderungen an.

Digitales Shopfloor Management

In der vernetzten Fabrik müssen MitarbeiterInnen komplexe IT-Systeme überwachen und als flexible und kreative ProblemlöserInnen agieren. Ein Instrument zur Unterstützung der MitarbeiterInnen in diesem Prozess bildet das Shopfloor Management. Es bedeutet „Führung am Ort der Wertschöpfung“ oder „Führung am Ort des Geschehens“. Alles soll darauf ausgerichtet werden, dass die Produktion möglichst gut und fehlerfrei funktioniert. Es ist ein ganzheitliches Führungsinstrument, das von der Produktion ausgehend auch auf administrative Bereiche ausgedehnt wurde. Dabei spielen flache Strukturen, Visualisierung und Kennzahlen eine wichtige Rolle.

Digitales Personalmanagement

Die Digitalisierung verändert auch die Arbeitswelt und all ihre Bereiche – unter anderem das Personalmanagement. Dadurch bieten sich viele neue Möglichkeiten für Arbeitgeber. Personal kann über Internet-Stellenbörsen angeworben werden. Über Karrierenetzwerke wie LinkedIn können ArbeitnehmerInnen sich untereinander und auch mit Arbeitgebern verknüpfen. Außerdem wird es UnternehmerInnen durch digitale Medien ermöglicht, ihr Unternehmen im Internet vorzustellen und potenzielle Angestellte auf sich aufmerksam zu machen. Gefahren aus ArbeitnehmerInnensicht liegen etwa in neuen Formen der Überwachung.
(-> Big Data, Profiling)

Digitale Kluft/Digitale Spaltung (englisch: Digital Divide)

Beschreibt globale, nationale und gesellschaftliche Unterschiede in der Nutzung und Nutzungsmöglichkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien wie dem Internet, vor allem zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern. Aber auch innerhalb der Industrieländer gibt es eine digitale Spaltung, etwa im Zugang zum Internet oder in der Nutzung und im Umgang mit digitalen Tools (Stichwort: „digital natives“/„digital immigrants“). Diese Unterschiede hängen stark mit sozialen und wirtschaftlichen Faktoren zusammen. Alter, Bildungsgrad und Einkommen beeinflussen sehr stark, ob und wie man digitale Technologien nutzt.