Glossar

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Kommen aus dem Bereich der Softwareentwicklung, wo zunehmend modulare Entwicklungsprozesse eingesetzt werden. Dadurch sollen Teilprozesse möglichst einfach und beweglich gehalten werden. Die Bezeichnung „agil“ für diese Art der Softwareentwicklung wurde 2001 durch das „Agile Manifest“ geprägt, das Werte und Prinzipien wie Selbstorganisation der Teams bei Planung und Umsetzung enthält. Agilität wird zunehmend auf die gesamte Organisation bezogen und ist zu einem modernen Schlagwort im Management geworden. Agiles Management steht für schnelle Reaktion auf Veränderungen durch selbstorganisierte, einfache und transparente Entscheidungen im Team. Aus ArbeitnehmerInnensicht sind darin Ansätze für „gute Arbeit“ zu erkennen und „agile Methoden“ können ein Mittel sein, um Belastungen zu reduzieren und selbstbestimmtes Arbeiten zu fördern. In der Praxis steht allerdings oft die Überwachung von Prozessen im Vordergrund und kritische Stimmen warnen auch davor, dass sich nicht jedes Team und jedes Projekt für agile Methoden eignen.

Ist eine konkrete Handlungsanleitung zur Lösung eines Problems oder einer Aufgabe (z. B. auch ein Kochrezept). In der Informatik bilden Algorithmen die Grundlage von Programmen. Sogenannte „intelligente“ Algorithmen sorgen dafür, dass Programme riesige Datenmengen durchforsten, nach Mustern suchen und daraus Schlüsse ziehen. Bekannt sind Algorithmen etwa im Social-Media-Bereich. Sie steuern, welche Informationen für NutzerInnen interessant sein könnten. Das hat aber auch zur Folge, dass diese gefiltert werden und wir nur einen Teil der Informationen zu sehen bekommen. Algorithmen werden auch häufig eingesetzt, um Entscheidungsgrundlagen zu generieren, wie zum Beispiel die Kreditwürdigkeit von BankkundInnen. Firmen wollen Algorithmen mit dem Hinweis auf das Firmengeheimnis meist nicht offenlegen. Trotzdem braucht es mehr Kontrolle, wie Algorithmen arbeiten und welche Anwendungsbereiche nicht erwünscht sind.

Heißt übersetzt erweiterte Realität. Im Unterschied zur virtuellen Realität, bei der der User in eine virtuelle Welt eintaucht, sieht der Nutzer die reale Welt und bekommt zusätzliche Informationen eingeblendet (Handy, Datenbrille …). Wer diese anbietet, kann sie auch steuern. Dies kann zur Unterstützung bei Problemlösungen beitragen, aber auch zur Fremdsteuerung eingesetzt werden.Anwendung in der Arbeitswelt findet sie zum Beispiel in Form von Datenbrillen, die Informationen zur Orientierung in einem Lager bieten.

Wird als Sammelbegriff der „Datenriesen“ Microsoft, Apple, Google, Facebook und Amazon verwendet. Es gibt zwar auch andere große Player, diese fünf werden aber als stabile Marktmacht der neuen Technologien bezeichnet. Diese Marktmacht verleiht ihnen auch viel Einfluss auf weitere Entwicklungen.

Von Autos bis zu Zahnbürsten – immer mehr Alltagsgegenstände erzeugen Daten. Auch im Berufsleben erfassen Maschinen, Geräte und Programme immer mehr Daten. Als „Big Data“ oder „Massendaten“ wird die Sammlung immer größerer Datenmengen bezeichnet, die systematisch ausgewertet werden. Dabei werden Muster und Zusammenhänge herausgefiltert, um Aussagen zu treffen oder Prognosen zu erstellen. Die immer weiter perfektionierte Suche höhlt den Datenschutz und die Privatsphäre aus und ist für die/den Einzelne/n nur schwer zu durchschauen. Auch im Personalmanagement beginnt der Einsatz von Big Data.
->Nähere Infos: AK Policy Paper Big Data

Steht für die kleinste Speichereinheit und ist ein Kunstwort, das sich aus BInary und DigiT zusammensetzt. Der Wert eines Bit kann 1 (wahr) oder 0 (falsch) sein.

Bitcoin ist eine seit 2008 bestehende virtuelle Währung im Internet. Das Besondere der Bitcoin besteht dabei darin, dass das Zahlungssystem absolut unabhängig von Banken und Staaten ist. Viele Notenbanken sind der virtuellen Währung gegenüber kritisch eingestellt. Derzeit ist Bitcoin auch ein beliebtes Spekulationsobjekt, viele sprechen von einer Bitcoin-Blase. Immer häufiger kann auch in Geschäften mit Bitcoin gezahlt werden bzw. können an Automaten Bitcoins in Euro und umgekehrt umgewechselt werden.

Bezeichnet eine dezentrale Datenbank. Eine Block-Chain wird ständig erweitert, vergleichbar einer Kette, der am unteren Ende ständig neue Elemente hinzugefügt werden (daher auch der Begriff „Block-Chain“ = „Blockkette“). Block-Chains sind dezentral, das bedeutet, dass die Datenbank nicht auf einem Server oder bei einem Unternehmen liegt, sondern über viele Computer verteilt ist. Es gibt niemanden, dem die Block-Chain gehört. Sie ist schwer zu manipulieren oder zu hacken. Block-Chains stellen die Grundlage für digitale Währungen, wie z. B. -> Bitcoin, dar. Viele Unternehmen testen gerade, wie die Block-Chain-Technologie für sie anwendbar ist. Noch ist nicht gewiss, ob und wie sich die Block-Chain-Technologie weiterentwickeln wird.

Ist eine Verkürzung des Wortes Roboter. Es bezeichnet ein Computerprogramm, das automatisiert sich wiederholende Aufgaben „selbstständig“ erledigen kann. Social Bots findet man zum Beispiel auf Twitter – zu gewissen Hashtag-Begriffen werden von Social Bots automatisiert Meldungen auf Twitter gesetzt. Chat Bots werden bereits hie und da als Auskunftsportal für KundInnen verwendet und sollen etwa einfache Callcenter-Funktionen ersetzen.

Zu Deutsch bedeutet diese Abkürzung „Bring dein eigenes Gerät“ – mit in die Arbeit, ist gemeint. Unternehmen gehen zunehmend dazu über, keine eigenen mobilen Geräte zu kaufen, sondern halten die ArbeitnehmerInnen dazu an, ihre privaten Geräte für berufliche Zwecke zu verwenden. Das kann natürlich nur freiwillig sein und die Bedingungen für ein solches Arrangement sind mit einer Betriebsvereinbarung zu regeln.

Ist die Maßeinheit für Information. 1 Byte besteht aus 8 Bit. 1 Kilobyte (KB) entspricht 1024 Byte; 1 Megabyte (MB) entspricht 1024 KB; 1 Gigabyte (GB) entspricht 1024 MB; 1 Terabyte (TB) entspricht 1024 GB.

Bedeutet, mit der Unterstützung von speziellen Computerprogrammen Konstruktionsunterlagen zur Herstellung eines Produktes zu erstellen (Autos, Bauwerke …).

Bedeutet die Steuerung von Produktionsmaschinen durch Computer(programme).

DienstleisterInnen (meist freiberuflich Beschäftigte), die gegen Bezahlung für ein Unternehmen Aufgaben wie beispielsweise Datenrecherche oder Texterstellung übernehmen. Die Aufträge werden dabei über digitale Plattformen vergeben (-> Crowdworking). Das Grundkonzept ist ähnlich wie bei externen CrowdworkerInnen, jedoch handelt es sich im Regelfall um einfache bzw. kleinteilige Tätigkeiten (Kurztexte verfassen, Bildauswertungen).

Ist die Bereitstellung von Diensten (Server, Speicher, Datenbanken, Netzwerkkomponenten, Software, Analyseoptionen und mehr) über das Internet („die Cloud“). Unternehmen, die diese Dienste anbieten, werden als Cloud-Anbieter bezeichnet und stellen die Cloud-Computing-Dienste üblicherweise basierend auf der jeweiligen Nutzung in Rechnung, wie man es von der Berechnung des Wasser- und Stromverbrauchs kennt. Vorteile können sein, dass Daten überall und jederzeit zur Verfügung stehen und oft durch die Auslagerung von Hard- und Software-Investitionen an die Cloud-Anbieter seitens der Unternehmen Kosten gespart werden können. Problematisch hingegen ist die Überlassung aller Daten an diese Cloud-Dienstleister.

Ist ein Wissensmanagementprogramm für Unternehmen und Organisationen, in dem Projekte und Dokumente gemeinsam bearbeitet werden können. Es ist so etwas wie ein Wiki für Unternehmen, also einfach gehalten mit Fokus auf Wissensaustausch.

Kommt vom englischen Wort „crowd“ (Menschenmenge) und „funding“ (Finanzierung), wird auf Deutsch auch Schwarmfinanzierung genannt. Geschäftsideen oder Projekte werden meist im Internet beworben und sollen mittels Beteiligung von vielen (Privat-)Personen umgesetzt werden. Beteiligungen reichen hier von kleinen Spenden bis hin zu Gewinnbeteiligungsmodellen. Gerade bei Letzterem sind die oft mangelhaften Informationen über das Risiko für die AnlegerInnen problematisch.

Beim Crowdworking werden Aufträge, meist zerteilt in kleinere Aufgaben, über digitale Plattformen an CrowdworkerInnen vergeben. Diese Auftragsvergabe kann sowohl an die eigenen Beschäftigten (internes Crowdworking) als auch an Dritte (externes Crowdworking) erfolgen, die oftmals als Solo-Selbstständige für viele Auftraggeber weltweit arbeiten. Auf www.faircrowd.work haben ÖGB/AK und andere Gewerkschaften alle Infos zur Arbeit auf Plattformen und gewerkschaftliche Aktivitäten zu Crowdwork gebündelt.

Ist ein Begriff für prekarisierte ArbeitnehmerInnen im Internet, geprägt von Ursula Huws („The making of a cybertariat. Virtual work in a real world.“).

Bezeichnet die die systematische Anwendung computergestützter Methoden, um in vorhandenen Datenbeständen Muster, Trends oder Zusammenhänge zu finden. Anwendungen sind beispielsweise im Marketing, im Finanz- und Versicherungswesen, im Onlinehandel, in der Verbrechensbekämpfung oder in der Medizin zu finden. Allerdings können falsche Zuschreibungen entstehen oder aus Zusammenhängen Schlüsse gezogen werden, die sich statistisch nicht ziehen lassen und für ArbeitnehmerInnen zu ungerechtfertigten Folgen führen. Außerdem ist es datenschutzrechtlich äußerst bedenklich.
(-> „Big Data“)

Für ArbeitnehmerInnen geht es weniger – wie der Begriff vermuten lässt – um den Schutz von Daten, sondern vielmehr um den Schutz der Beschäftigten, genauer um den Schutz ihres Grundrechts auf Privatsphäre. Rechtliche Grundlage hierfür sind das Datenschutzgesetz 2000 (ab 25.5.2018 Datenschutz-Grundverordnung und Datenschutzanpassungsgesetz) und das Persönlichkeitsrecht. Der Beschäftigtendatenschutz auf der betrieblichen Ebene wird durch das Arbeitsverfassungsgesetz und das Arbeitsvertragsrechtsanpassungsgesetz zusätzlich geregelt. Der Betriebsrat hat weitreichende, kollektive Rechte, den Beschäftigtendatenschutz mittels Betriebsvereinbarung zu regeln.

Die nach mehrjährigen Verhandlungen am 14. April 2016 vom Europäischen Parlament verabschiedete Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wird ab dem 25. Mai 2018 gelten und dann die noch aus dem Jahr 1995 stammende „EU-Richtlinie zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und zum freien Datenverkehr“ ersetzen. Die neue Verordnung zielt auf eine Vereinheitlichung der datenschutzrechtlichen Standards und Regelungen in Europa. Die DSGVO gilt unmittelbar in allen Mitgliedstaaten. Österreich hat mit dem Datenschutzanpassungsgesetz die erforderliche nationale Umsetzung bereits beschlossen. Mit Blick auf den Beschäftigtendatenschutz sieht die DSGVO eine Öffnungsklausel vor, wonach die Mitgliedstaaten nationale Regulierungen (in Österreich ist das das Arbeitsverfassungsgesetz) vornehmen können. Das bedeutet: Mitspracherechte von Belegschaftsorganen werden weder durch die Verordnung noch die nationale Umsetzung beschränkt.

Die von der Europäischen Kommission vorgelegte digitale Agenda ist eine der sieben Säulen der Strategie „Europa 2020“, die die Ziele für das Wachstum der EU bis 2020 festlegt. Das Ziel der Agenda ist es, Innovation, Wirtschaftswachstum und Fortschritt zu fördern, indem ein digitaler Binnenmarkt entwickelt wird. Vom Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB) wird kritisiert, dass die Digitale Agenda der EU kaum Aussagen zu den vielfältigen Auswirkungen des digitalen Wandels auf Beschäftigung und Arbeitsbedingungen enthält.

Beschreibt globale, nationale und gesellschaftliche Unterschiede in der Nutzung und Nutzungsmöglichkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien wie dem Internet, vor allem zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern. Aber auch innerhalb der Industrieländer gibt es eine digitale Spaltung, etwa im Zugang zum Internet oder in der Nutzung und im Umgang mit digitalen Tools (Stichwort: „digital natives“/„digital immigrants“). Diese Unterschiede hängen stark mit sozialen und wirtschaftlichen Faktoren zusammen. Alter, Bildungsgrad und Einkommen beeinflussen sehr stark, ob und wie man digitale Technologien nutzt.

Digitale Kompetenzen beschreiben die Fähigkeit, mit Informationstechnologien umgehen zu können und sie effizient und kritisch zu nutzen.

Die Digitalisierung verändert auch die Arbeitswelt und all ihre Bereiche – unter anderem das Personalmanagement. Dadurch bieten sich viele neue Möglichkeiten für Arbeitgeber. Personal kann über Internet-Stellenbörsen angeworben werden. Über Karrierenetzwerke wie LinkedIn können ArbeitnehmerInnen sich untereinander und auch mit Arbeitgebern verknüpfen. Außerdem wird es UnternehmerInnen durch digitale Medien ermöglicht, ihr Unternehmen im Internet vorzustellen und potenzielle Angestellte auf sich aufmerksam zu machen. Gefahren aus ArbeitnehmerInnensicht liegen etwa in neuen Formen der Überwachung.
(-> Big Data, Profiling)

In der vernetzten Fabrik müssen MitarbeiterInnen komplexe IT-Systeme überwachen und als flexible und kreative ProblemlöserInnen agieren. Ein Instrument zur Unterstützung der MitarbeiterInnen in diesem Prozess bildet das Shopfloor Management. Es bedeutet „Führung am Ort der Wertschöpfung“ oder „Führung am Ort des Geschehens“. Alles soll darauf ausgerichtet werden, dass die Produktion möglichst gut und fehlerfrei funktioniert. Es ist ein ganzheitliches Führungsinstrument, das von der Produktion ausgehend auch auf administrative Bereiche ausgedehnt wurde. Dabei spielen flache Strukturen, Visualisierung und Kennzahlen eine wichtige Rolle.

Der Begriff Digitalisierung bezeichnet den vermehrten Einsatz digitaler Informations-, Kommunikations- und Steuerungstechnologien (Smartphone, Laptop, Personalinformationssysteme usw.). Die Veränderungen betreffen die Struktur und Organisation von Arbeit und damit die Anforderungen an die Beschäftigten. Der Begriff Digitalisierung, der derzeit einem medialen Hype unterliegt, ist nicht neu. Neu muten allerdings die Breite der möglichen Anwendungen, die Geschwindigkeit der Verbreitung und die damit einhergehenden Veränderungen an.

Durch den Einsatz von Technik in der Industrie und Dienstleistung werden hohe Produktivitätsgewinne erwartet. Diese werden auch als Digitalisierungsdividende bezeichnet. Aus ArbeitnehmerInnensicht gilt es, einen Anteil dieser Profite durch ein angepasstes Steuersystem abzuschöpfen, um sie für die Allgemeinheit nutzbar zu machen. Dies kann durch Investitionen in das Bildungssystem und durch Unterstützung jener Bereiche erfolgen, in denen Arbeit für den Menschen und die Gesellschaft auch in Zukunft geleistet wird.

Verdrängung etablierter Geschäftsmodelle durch neue, digitale Alternativen. Aus einem Nischenprodukt entwickelt sich ein Standard, der die Umstrukturierung und Neuausrichtung einer ganzen Branche zur Folge haben kann. Beispiele hierfür sind Modelle, die physische Aktivitäten vermehrt in das Internet verlagern, wie Online-Shopping-Portale.
Beispiele für disruptive Geschäftsmodelle sind: Wenn Rolls-Royce seine Triebwerke nicht mehr einfach verkauft, sondern die geflogene Stunde verrechnet, oder Caterpillar die beförderte Tonne und Xerox die gedruckte Seite abrechnen. Dies beschreibt auch den Wandel von einfachen Produzenten zu Dienstleistern. Andere Beispiele sind Google und Facebook, welche eine Dienstleistung im Tausch gegen Daten „gratis“ an KundInnen vertreiben und die Kosten einer dritten Person, den Werbenden, in Rechnung stellen. Oder Plattformen, welche Fahrtendienstleistungen oder Hoteldienstleistungen direkt zwischen AnbieterInnen und NutzerInnen vermitteln und damit Intermediäre wie Taxiinnungen, Reisebüros usw. herausfordern.
Disruptive Geschäftsmodelle umgehen oft auch sehr bewusst herkömmliche Regelungssysteme (Recht, Steuern, Abgaben, Marktregulierungen, Qualitätssicherung usw.). Sie eröffnen also den Kampf um Marktanteile, um Arbeitsbeziehungen und gesellschaftliche Regelungen – dieser Kampf ist nicht neu, wird durch die Technik aber neu befeuert.
(-> Verschwommene, intransparente Wertschöpfungsketten)

Sind unbemannte Flugobjekte. Ursprünglich wurden diese im militärischen Bereich eingesetzt. Mittlerweile haben Drohnen auch im Arbeitsalltag Einzug gehalten, etwa im Logistikbereich zur Paketzustellung oder in der Landwirtschaft zur Beobachtung von Schädlingsbefällen.

Der Begriff umfasst das Kaufen, Verkaufen und Werben im Internet, aber auch Leistungen im Bereich Kundenservice und Online-Banking fallen darunter.
E-Commerce ist ein schlecht abgrenzbares Phänomen und hat große Auswirkungen auf die Volkswirtschaft, die Beschäftigung und die Qualifikationen. Gewinne werden über die Grenzen hinweg gemacht, es braucht daher steuerpolitisch eine bessere Regelung auf EU-Ebene sowie eine Sicherung der Anteile für die Handelsangestellten. Die Öffnungszeiten und damit Arbeitszeiten der Handelsangestellten rücken immer mehr in den Mittelpunkt um die Diskussion von Wettbewerbsnachteilen gegenüber dem „elektronischen Handel“. Abgrenzen kann sich der stationäre Handel jedoch nur über individuellen Service und persönliche Beratung. Das setzt gut ausgebildetes Personal voraus, welches neben Fach- und Sachkenntnissen auch bei sozialen Kompetenzen punkten kann.
-> Nähere Infos zur AK/GPA-djp/Forba-Studie: Online-Handel

Steht für den Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologien in öffentlichen Verwaltungen in Verbindung mit organisatorischen Änderungen und neuen Fähigkeiten des Verwaltungspersonals. Ziel ist es, demokratische Prozesse zu verbessern und die Gestaltung und Durchführung staatlicher Politik zu erleichtern. Der Begriff des E-Government fasst die beiden Begriffe E-Administration und E-Democracy zusammen. Österreichs Informationsportal www.help.gv.at wird oft als Best-Practice-Modell in Europa genannt, weil hier behördenübergreifend Informationen und Unterlagen bereitgestellt werden.

Bezeichnet die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitsbereich und ist ein Oberbegriff für die Gesamtheit aller elektronischen Anwendungen zur medizinischen Versorgung. E-Health-Anwendungen in Österreich sind etwa die E-Card und ELGA (elektronische Gesundheitsakte).

Bedeutet die Minimierung der Übertragungsdauer von Daten (mit dem Ziel der Annäherung an die Echtzeit). Der Begriff wird aber auch dazu benutzt, die Online-Verfügbarkeit von Daten und deren Steuerungspotenzial anzupreisen. Gleichzeitig entstehen dadurch zahlreiche Kontroll- und Überwachungsmöglichkeiten (zum Beispiel Bewegungsprofile von AußendienstmitarbeiterInnen).

Der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglicht eine Entgrenzung der Arbeit. Arbeit ist räumlich, zeitlich und organisatorisch nicht mehr wie bisherig an betrieblich vorgegebene Strukturen mit festen Arbeitszeiten und Arbeitsorten gebunden. Dadurch verlieren die MitarbeiterInnen die langfristig angelegte Bindung an den Betrieb. Sowohl einige bestehende arbeitsrechtliche Regelungen wie auch die Betriebsratsarbeit werden vor neue Herausforderungen gestellt.

Steht für Enterprise-Resource-Planing (ERP). ERP bezeichnet Software-Systeme, die es ermöglichen, alle Abläufe in einem Unternehmen zu planen und zu steuern (Einkauf, Produktion, Verkauf und auch Personal). Die Einführung solcher Systeme verändert die Arbeitsorganisation und erfordert betriebsrätliche Mitbestimmung.

Der Begriff FinTech setzt sich aus den Wörtern „financial services“ (deutsch: Finanzservice) und „technology“ (deutsch: Technologie) zusammen. FinTech bezeichnet eine neue Finanzindustrie, welche Technologien verwendet, um finanzielle Aktivitäten zu verbessern (zum Beispiel digitale Banken).

Bezeichnet die Übertragung von typischen Spielelementen und Vorgängen in andere Bereiche außerhalb von Spielen. Zu den spieltypischen Elementen gehören Erfahrungspunkte, Highscores, Ranglisten etc. Ziele sind Motivationssteigerung und Verhaltensänderung bei AnwenderInnen. Gamification bei der Arbeit wird zum Beispiel bei Bewerbungsverfahren, in Weiterbildungsmaßnahmen oder bei Innovationsprozessen angewandt.

In der Gig-Economy werden Dienstleistungen über Plattformen im Internet vermittelt. Jede dieser Dienstleistungen stellt für den Erbringer einen einzelnen „Gig“ dar, einen digital vermittelten „Einmal-Auftrag“ oder „Einmal-Job“. Eine dauerhafte Anstellung besteht hierbei nicht. Die Plattformbetreiber gehen in ihren AGB davon aus, dass es sich bei den Auftragnehmern um Selbstständige handelt Spezielle Rechtsfragen zur Arbeit in der Gig Economy hat der ÖGB-Verlag hier veröffentlicht: http://www.gig-economy.at/ (-> Crowdwork/Clickwork).

Der Begriff „Industrie 4.0“ beschreibt einen weiteren Umbruch im produzierenden Sektor. Ziel der Vision ist eine flexible Produktion durch umfassende Vernetzung „intelligenter“ Teilsysteme. Produktteile, Maschinen, Beschäftigte und KundInnen – alle sind miteinander vernetzt und kommunizieren miteinander. Dadurch soll eine flexiblere Produktion sowohl für Massenfertigung als auch für Spezialproduktionen mit geringen Stückzahlen möglich werden. Dieser Vorstellung nach funktioniert das ohne menschliche Interaktion. Ideal wäre jedoch, menschliche Kreativität mit „smarter“ Technik zu kombinieren, sodass menschliches Eingreifen nicht nur im Störungsfall notwendig bleibt. In vielen Produktionsprozessen werden weiterhin ArbeitnehmerInnen mit Erfahrungswissen, Kreativität und Verständnis von Zusammenhängen gefragt sein.

Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung bildet eine zentrale Grundlage für den Datenschutz in Deutschland. Es ist ein Grundrecht, das dem Einzelnen die Befugnis zusichert, „selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten zu bestimmen“ und „zu entscheiden, wann und innerhalb welcher Grenzen persönliche Lebenssachverhalte offenbart werden“.

Bezeichnet in der Hard- und Software jenen Ort, an dem Daten von einem System auf ein anderes übergeben werden. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein System der Arbeitszeiterfassung eine Schnittstelle mit der Personaldatenbank braucht. Aus ArbeitnehmerInnensicht ist es wichtig zu wissen (und mitzubestimmen), welche Daten und zu welchem Zweck zwischen Systemen ausgetauscht werden.

Beschreibt das Zusammenspiel „smarter“ Geräte, die elektronisch kommunizieren. Sie können mittels Sensoren ihre Umwelt wahrnehmen und darauf reagieren. „Smarte“ Geräte tauschen sich zum Beispiel über ihren Ort, Temperatur, Luftdruck und den jeweiligen Inhalt aus. So erkennt eine Maschine, wann sie Ersatzteile benötigt, und bestellt diese automatisiert beim Zulieferbetrieb. Diese Informationen werden über das Internet transportiert, gesammelt, gespeichert und ausgewertet. Wenn „smarte“ Geräte personenbezogene Daten erfassen und analysieren, die für Unternehmen, Staaten oder Organisationen interessant sein können, spielt Datenschutz eine besonders große Rolle.
(-> Big Data)

Bezeichnet einen Teilbereich der Informatik, der sich mit der Erforschung von „intelligenten“ Problemlösungsverfahren beschäftigt. Es geht um den Versuch, menschenähnliche Intelligenz nachzubilden. Das bedeutet, einen Computer so zu bauen, dass er selbstständig Probleme lösen kann (die Intelligenz erfordern). Der Begriff ist allerdings nicht genau abzugrenzen, da der Begriff „Intelligenz“ nicht genau definiert ist.

Beschreibt das Bestreben, Produktionsprozesse so flexibel und reaktionsschnell zu gestalten, dass auch Einzelstücke zu den Kosten und Bedingungen der Massenproduktion hergestellt werden können. Heute muss dazu oft noch eine Fertigungslinie umgerüstet werden, müssen ArbeiterInnen umgeschult oder Lieferanten informiert werden. Entscheidend dazu beitragen soll auch der 3-D-Drucker, welcher die Skizze der gewünschten Einzelfertigung einliest und das Stück fertigt, wobei es beinahe keinen Unterschied mehr machen soll, ob nun ein Stück oder Millionen solcher Stücke aus dem Drucker kommen. Dies soll die Massenfertigung von Einzelstücken ermöglichen. (-> Null Grenzkosten, 3-D-Drucker)

Bezieht sich auf die unmittelbare Kommunikation/den automatisierten Austausch zwischen zwei Geräten (zum Beispiel Rechner, Handys, Fahrzeuge, Sicherungs- oder Fernwartungseinrichtungen). M2M kommt zunehmend in der Industrie zum Einsatz (→ Internet of Things, Interface)

Ein Microjob ist eine onlinebasierte Auftragsarbeit, die an eine Gruppe (engl. Crowd) ausgeschrieben wird. Zum Bespiel die Beschlagwortung von Bildmaterial. Die Bezahlung bezieht sich hierbei auf kleine Cent-Beträge, die pro Click/Task berechnet werden (→Clickworker, Crowdworking).

Bezeichnet den gleichberechtigten Transport aller Inhalte im Internet und außerdem den gleichberechtigten Zugang zu allen Inhalten für NutzerInnen. Netzneutralität soll sicherstellen, dass allen BenutzerInnen „das gleiche“ Internet zur Verfügung steht. Auf EU-Ebene gibt es seit 2015 eine Verordnung, die die Netzneutralität regelt. Diese Verordnung ist aber durchaus umstritten. Es wird kritisiert, dass sie zu viele Schlupflöcher bietet.

Beschreibt die Steigerung des Nutzens für AnwenderInnen durch zusätzliche TeilnehmerInnen. Bei zwei TeilnehmerInnen gibt es eine Verbindung, bei fünf sind es schon 10 Verbindungen, bei 12 TeilnehmerInnen steigt die Anzahl von Verbindungsmöglichkeiten bereits auf 66. Je mehr TeilnehmerInnen ein Produkt nutzen, desto attraktiver wird es für andere TeilnehmerInnen, dieses ebenfalls zu nutzen. Dies führt dazu, dass, sobald einer der Wettbewerber eine kritische Menge an TeilnehmerInnen erreicht hat, dieser so attraktiv wird, dass quasi eine Monopolstellung entsteht. Facebook versus MySpace, Google versus Yahoo.

Beim Begriff Grenzkosten handelt es sich um Kosten, die entstehen, wenn von einem Produkt eine Einheit mehr produziert wird. Somit kann an diesen Kosten erkannt werden, wie viel es kostet, wenn das Unternehmen eine Einheit mehr produzieren will. Das Wesen immaterieller Güter (Daten, Informationen) ermöglicht eine Reproduktion beinahe zum Nulltarif. Während bei der Produktion von Autos für jedes weitere produzierte Auto immer noch ein Motor, Karosserie usw. benötigt werden, bedarf es bei Filmen nur noch einer DVD. Im Zeitalter von Netflix braucht man nicht einmal eine DVD, um Filme an ein Millionenpublikum zu vertreiben. Software und ganz allgemein internetbasierte Produkte und Dienstleistungen haben daher Grenzkosten nahe null. Es bedarf lediglich hoher Anfangsinvestitionen in die Produktion des Programms oder des Films sowie der Plattform, dann aber ist es egal, ob diese von einem oder von Millionen KundInnen genutzt wird (z. B. E-Books, Online-Kurse oder erneuerbare Energie). Jeremy Rifkin knüpft mit seinem Buch „Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft“ daran an und leitet den Rückzug des Kapitalismus und die Entstehung einer „Sharing Economy“ ab. Bisher zeichnet sich diese Entwicklung allerdings nicht ab, da sich die „Sharing Economy“ eher zum Plattformkapitalismus entwickelt. (→ Sharing Economy)

Als Privatsphäre wird jener Bereich einer Person bezeichnet, der ohne deren Einwilligung nicht zugänglich ist. Durch die Digitalisierung nimmt die Menge an erfassten personenbezogenen Daten zu. Dies führt zu einer potenziellen Bedrohung der Privatsphäre.

Mittels personenbezogener Daten werden Profile erstellt, welche Auskunft über beispielsweise persönliche Präferenzen, Neigungen, Gesundheit und Verhalten geben. Auf Basis dessen wird Verhalten analysiert und versucht, Vorhersagen zu treffen. Die Datenschutzgrundverordnung bezeichnet Profiling als eine risikoreiche Datenanwendung und enthält diesbezüglich besondere Schutzbestimmungen.
(→ Data Mining, Big Data)

Ist ein Kunstbegriff, der sich aus „producer“ (Produzent) und „consumer“ (Konsument) zusammensetzt. Er beschreibt, dass NutzerInnen und KonsumentInnen immer häufiger in den Produktionsprozess eingebunden werden. Ein Beispiel: KundInnen entwickeln T-Shirt-Designs und wählen ihre Lieblingsdesigns. Aus Unternehmersicht sind dadurch Teile der Produktentwicklung und des Marketings an KundInnen ausgelagert. Die KundInnen erledigen also Arbeit, die vorher von ArbeitnehmerInnen erledigt wurde. Es verschwimmen somit auch die Grenzen zwischen Konsum und Erwerbsarbeit.

Dabei geht es um das Erfassen von Daten über sich selbst, z. B. von Daten über Sport und Gesundheit (Schrittzähler, Messung der Schlafqualität, Blutdruck), aber auch von Daten über tägliche Routinen wie E-Mail-Verkehr, Telefonnutzung und Häufigkeit von Meetings. Aus der Analyse dieser Daten sollen Erkenntnisse zur Verbesserung des eigenen Wohlbefindens abgeleitet werden. Erfahrungen mit diesen Methoden werden im Netzwerk „The Quantified Self“ diskutiert. Es gibt zahlreiche Kritikpunkte an diesem Trend zur Selbstvermessung. Diese beziehen sich einerseits auf die Gefahr der Überwachung, die besonders am Arbeitsplatz gegeben ist, aber auch auf die Haltung, dass durch Selbstoptimierung die Unberechenbarkeit des Körpers kontrollierbar ist.

Die Robotik oder Robotertechnik beschäftigt sich mit dem Entwurf, der Gestaltung, der Steuerung, der Produktion und dem Betrieb von Robotern, z. B. von Industrie- oder Servicerobotern. Mittels Sensoren können Roboter vermehrt ihre Umgebung wahrnehmen und leichter mit Menschen interagieren.

Im Kontext der Informationstechnologie ist damit die funktionale Sicherheit gemeint. Bei „safety“ steht die Unversehrtheit von Mensch und Umwelt im Vordergrund. Einfach gesagt: „Das System soll die Umgebung nicht schädigen“.

In der Informationstechnologie zielt „security“ darauf ab, das (IT-)System und seine gespeicherten Daten vor unerwünschten Einwirkungen der Umgebung zu schützen. Vereinfacht: „Die Umgebung soll das System nicht schädigen.“

Die Grundidee der „Ökonomie des Teilens“ ist es, Waren und Dienstleistungen mit anderen zu teilen, wenn man etwas selbst nicht benötigt. Die Vermittlung erfolgt hier in der Regel online über digitale Plattformen. Egal ob Reinigungsdienstleistungen, Übernachtungen, Essenszustellungen, Mitfahrgelegenheiten, Programmierdienstleistungen, Datenauswertungen oder juristische Angelegenheiten: All diese Leistungen können bereits über Online-Plattformen gebucht werden. Der Begriff Sharing Economy vereint unterschiedliche digitale Plattformen, die eine Vermittlerfunktion einnehmen. Die meisten bekannten und dominanten Plattformen handeln aber unternehmerisch und haben im Hintergrund EigentümerInnen und InvestorInnen mit hohem Profitinteresse. Man kann also auch von Plattformkapitalismus sprechen. Die EU-Kommission spricht im Zusammenhang mit der Sharing Economy von der „Kollaborativen Wirtschaft“ und verwendet diese Bezeichnung sowohl für nicht profitorientierte als auch für profitorientierte Modelle.
Nähere Infos: AK Policy Paper „Sharing Economy“

Das Silicon Valley befindet sich in der südlichen Region um die Bucht von San Francisco in den Vereinigten Staaten im Norden Kaliforniens. Weltweit gilt das Silicon Valley als bedeutendster Standort für unzählige IT- und Hightech-Unternehmen (z. B. Apple, Google, Hewlett-Packard, ebay oder Intel). Die Besonderheit ist das Zusammenspiel von großen Unternehmen, Universitäten und Start-ups, die von Kapitalgebern unterstützt werden (Venture Capital) auf engem Raum. Ein besonderes Augenmerk der Kapitalgeber liegt auf disruptiven Geschäftsmodellen.
(→ disruptive Geschäftsmodelle)

Smart Mobility ist das Versprechen eines Angebots, welches eine energieeffiziente, komfortable und kostengünstige Mobilität ermöglichen soll. Dabei geht es nicht um neue Infrastruktur, sondern vielmehr um optimale Nutzung der vorhandenen Angebote durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie. Es geht etwa um die vernetzte Nutzung öffentlicher und privater Verkehrsmitteln, bedarfsgerechte Ampelschaltungen und Intervalle von Straßenbahnen und Bussen. Smart Mobility basiert wie viele andere „smarten“ Konzepte auf dem Sammeln und Auswerten von Daten. Damit stellen sich auch wiederum viele Datenschutzfragen.

Sind Objekte, die mit Sensoren ausgestattetet sind. Diese Sensoren zeichnen Daten auf und sind vernetzt (beispielsweise über WLAN-Schnittstellen oder Bluetooth). Insgesamt bezieht sich das smart auf die Fähigkeit zu (re)agieren. Im Zentrum stehen der Datenaustausch und das „eigenständige“ Handeln dieser Dinge aufgrund der ausgetauschten Informationen.
(→ Internet der Dinge)

Bezeichnet die Entwicklung hin zu „smarten“ Produkten.
(→ „Internet der Dinge“)

Bezeichnet soziale Netzwerke im Internet, in denen Freunde, Bekannte oder Fremde aufeinandertreffen und sich digital vernetzen. Die so entstehenden Beziehungsgeflechte werden von den Community-Mitgliedern genutzt, um persönliche Daten und Informationen auszutauschen, zu diskutieren oder Inhalte mit der Community zu teilen. Social Networks laufen meist über eine Plattform, auf der sich die Nutzer anmelden und ihre ganz individuellen Profile erstellen. Das Profil funktioniert ähnlich wie ein virtueller Steckbrief mit persönlichen Informationen und kann zum Beispiel mit einem Profilfoto versehen werden. Auch viele Unternehmen nutzen soziale Netzwerke: um sich mit KundInnen zu vernetzen, zum Zweck des Marketings oder als Verwaltung mit Bürgern, zum Zweck der Information und der Partizipation.
Große Social-Media-Plattformen sind etwa Facebook, Twitter, YouTube, Instagram, Snapchat. Sie arbeiten mit Algorithmen und filtern daher die Informationen, die man übermittelt bekommt. Soziale Medien werden auch immer mehr im politischen Diskurs genutzt und es gibt auch schon einen regen gesellschaftlichen Dialog darüber, ob und welche neue Regelungen es braucht, um zum Bespiel gegen Fake News (also Falschmeldungen) oder Hass im Netz vorzugehen oder Datenschutzrechte einzufordern.

Bezeichnet eine Vereinheitlichung von Produkten, Bauteilen oder Verfahren nach bestimmten Mustern. Auch im Managementbereich werden Prozesse vermehrt standardisiert. Unter dem Begriff „Shared Services“ werden diese standardisierten Prozesse dann ausgelagert, etwa die Buchhaltung, die Lohnverrechnung oder IT-Dienstleistungen. Standardisierte Prozesse eignen sich in weiterer Folge auch besonders gut zur Automatisierung.

Neue Informations- und Kommunikationstechnologien haben das Arbeitsleben revolutioniert und ermöglichen es, fast überall („anywhere“) und jederzeit zu arbeiten. Diese Arbeitsweise nimmt in den meisten Ländern Europas zu. Das bedeutet zwar mehr Autonomie im Berufsleben, kann aber auch negative Konsequenzen haben, wie etwa mehr Stress, weil auch die Erwartungshaltung steigt, ständig erreichbar zu sein.
(→ Entgrenzung der Arbeit)

Ist die Sammlung von Daten und deren Auswertung bzgl. des Verhaltens von Besuchern auf Websites: Woher kommt ein/e NutzerIn, wie lange bleibt er/sie, wohin geht er/sie, wie oft kommt er/sie wieder etc.? Beheimatet ist das Webtracking im Bereich des Online-Marketings. Die Tools, welche hier eingesetzt werden, dienen den Betreibern einer Website dazu, die eingesetzten Online-Marketing-Maßnahmen anhand ihrer Wirkung zu kontrollieren und gegebenenfalls zu steuern. Synonym zu dem Begriff Webtracking wird sehr häufig auch Web Controlling, Web-Analyse oder auch Traffic-Analyse verwendet.

Wertschöpfungskette bezeichnet alle Aktivitäten eines Unternehmens in der Herstellung und Vermarktung eines Produkts. Die Digitalisierung ermöglicht Geschäftsmodelle, in denen einzelne Aktivitäten zunehmend flexibel verschoben werden können.
Aus einer Wertschöpfungskette, in der eine Leistung von einem Akteur zum nächsten weitergereicht wird, entsteht ein schillerndes Wertschöpfungsnetzwerk, in dem die Art der Leistungserbringung (Outsourcing, Crowdworking, Personalbereitstellung, Partnerunternehmen) und die Rollen ständig verändert werden. Der Auftraggeber der Wertschöpfungskette hat volle Kenntnis darüber, für Außenstehende (AN, KonsumentInnen) sind die einzelnen Mitglieder der Kette meist intransparent.
Es verschwimmen beispielsweise auch die Grenzen zwischen Produktion und Dienstleistung – eine Turbine für ein Kraftwerk wird heute nach der Lieferung weiter „betreut“, Daten werden gesammelt, um die zukünftige Produktion zu optimieren und Service und Wartung gehören mittlerweile ebenfalls zum Normalbetrieb. Es verschwimmen aber auch die Grenzen zwischen KonsumentInnen und ProduzentInnen (= Prosumer).
(→ disruptive Geschäftsmodelle, Prosumer)

Der 1936 aus Nazi-Deutschland in die USA emigrierte Informatiker hatte einen Lehrauftrag am Massachusetts Institut of Technology (MIT) inne und hat unter anderem das Programm „Eliza“ entwickelt. Eliza simulierte am Computer einen Therapeuten. Eliza wird von vielen als Vorstufe zur „Künstlichen Intelligenz“ gesehen – Computer also, die eigenständig Gedanken entwickeln. Weizenbaum wandelt sich in den 1970er-Jahren zum scharfen Kritiker der KI und bezeichnete sich selbst als „Dissidenten“ und „Ketzer der Informatik“. Die Kritik hat er in seinen Standardwerken „Computer Power and Human Reason“ (1976) bzw. „Die Macht der Computer und die „Ohnmacht der Vernunft“ (1977) und „Sind Computer die besseren Menschen?“ (1990) zusammengefasst. Video eines Vortrags in Karlsruhe aus dem Jahr 1998 („Wir suchen nach Erkenntnis und ertrinken in Information“) in der Teleakademie des SWR: http://tinyurl.com/ycl6wtqh; der Link zum Nachruf in der „New York Times“: http://tinyurl.com/yctd7fu5

Eine Darstellung am Bildschirm, die eine Vorschau gibt, was zu sehen sein wird (z. B. ein Dialogfenster mit einer Miniaturvorschau).

Beschreibt ein Verfahren, das ein Werkstück Schicht für Schicht aufbaut bzw. ausdruckt. Dies ermöglicht die Herstellung gänzlich neuer, zum Beispiel organischer Formen. Auch sehr komplexe Teile müssen nicht mehr aneinandergeschraubt werden, sondern können im ganzen Stück aufgebaut werden. Der 3-D-Drucker hat enormes Potenzial, die Produktion maßgeblich zu verändern, da sie etwa die Massenfertigung von Einzelstücken, die Produktion am Ort des Verbrauchs und die Erzeugung organischer Strukturen erlaubt. Die Palette der Forschungs- und Anwendungsbereiche reicht von menschlichem Gewebe/Organen über Brillengläser, Flugzeugkomponenten bis hin zu ganzen Häusern, um nur ein paar Beispiele zu nennen.